Spielbericht BSV Nordstern Radolfzell – 03.06.2018

Im letzten Heimspiel gegen den Hattinger SV ließ der SV trotz einiger guter Chancen die Punkte liegen und man wollte beim BSV Nordstern unbedingt punkten um wenigstens im letzten Heimspiel gegen Allensbach nicht auf fremde Plätze schauen zu müssen. Entsprechend motiviert trat man die Reise Richtung Bodensee an. In der Startelf gab es wenig Grund zu Änderungen, doch musste man Köser und Bentele Jonas ersetzen. So rutschten die Gebrüder Seubert als hängende Spitze bzw. Rechtsverteidiger in die Startelf. Ansonsten vertraute man der zuletzt knapp geschlagenen Elf.

Doch zu Beginn wirkte der SVD unsortiert und nervös. Bereits nach 2 Minuten segelte eine Ecke an den kurzen Pfosten, die über Umwege an Pfosten und Unterlatte landete, bevor Mutter dann auf der Linie in höchster Not und mit vollem Körpereinsatz klären konnte. Nur wieder wenige Minuten später wurde erneut ein Eckball auf den zweiten Pfosten gezogen, Hoffbauer köpfte relativ unbedrängt an die Latte. Der Gastgeber war immer wieder gefährlich mit langen Diagonalbällen auf Hofbauer und Bader, bzw. suchte Fiore-Tapia in der Mitte. In den ersten 20 Minuten bekam der SVD kaum Zugriff und schenkte die Bälle im Spielaufbau zu oft weg. So fiel dann auch verdient aber unglücklich das 1:0: Wieder ein langer Diagonalball auf Hoffbauer, Seubert überlupfte beim Klärungsversuch den eigenen Keeper per Kopf ins lange Eck (22.). Mit zunehmender Spieldauer kam der SVD dann endlich etwas besser in die Partie und hatte ebenfalls dann die ersten Chancen. Maag wurde am zweiten Pfosten schön von Ludwig bedient, beim Abschluss brachte Keeper Reichel im letzten Moment die Beine zusammen. Nur wenige Sekunden später parierte er überragend gegen Seubert, als er dessen Abschluss aus kurzer Distanz aus dem Eck kratzte. Rilli und Ludwigs Abschlüsse waren zu zentral, so dass man weiterhin dem Rückstand hinterher rennen musste. Kurz vor der Pause lief man dann wieder nach einem Ballverlust in einen Konter. Hoffbauer legte direkt ab auf Fiore-Tapia der Bentele keine Chance ließ (43.). Nur eine Minute später wurde der vermeintlich dritte Treffer wegen Abseits zurück gepfiffen. So blieb es beim nicht unverdienten 2:0 zur Pause.
Direkt nach Wiederanpfiff gönnte sich die Heimelf eine Tiefschlafphase und wirkte bereits früh konditionell angeschlagen. Innerhalb von 4 Minuten kam der SVD zum Ausgleich. Der Verteidiger traf einen Querpass von Schiller nicht und Maag konnte alleine vor Reichel zum Anschluss einschieben (46.). Nur drei Minuten später köpfte Linsenboll am langen Pfosten unbedrängt den Ausgleich. Der SVD hatte nun Oberwasser und erspielte sich Chance um Chance, die aber teils kläglich liegen gelassen wurden. Glück hatte man als erneut ein Treffer wegen Abseits nicht gegeben wurde, da Bader beim Querpass völlig alleine vor Bentele zu weit vorne stand. In Minute 64 wurde man dann doch eiskalt bestraft als man sich selbst defensiv eine komplette Auszeit gönnte. Ein langer Ball konnte von Fiore-Tapia ungestört kurz nach der Mittellinie herunter gepflückt werden, dann konnte er sich drehen und überlief einfach die komplette Viererkette und schob ins lange Eck stark zur erneuten Führung ein. Der SVD war nur kurz geschockt und drückte weiter auf den Ausgleich. Mehrfach stand man sich selbst im Weg, als man den finalen Pass nicht an den Mann brachte. Zudem wurden gute Einschussmöglichkeiten weiterhin nicht konsequent verwertet. Der BSV schwächte sich wegen Meckern dann selbst und in der Schlussviertelstunde war es dann weiterhin ein Spiel auf ein Tor. Doch dieses fiel dann auf der anderen Seite, als Pelger bei einem Konter mit dem dritten Torschuss in Halbzeit 2 für den BSV das 4:2 erzielte (88.). Die Gelb-Rote Karte für Seubert A. nach Foulspiel und ein von Fischer verwandelter und an Maag verursachter Elfmeter waren dann nur noch Randnotizen bevor Schiri Jäger die Partie abpfiff.
Wieder einmal war der SVD engagiert, in Halbzeit zwei die klar bessere Mannschaft, doch zeigte man wie in der gesamten Saison immer wieder die gleichen Muster: Zu einfache Gegentore, das Auslassen von besten Chancen und immer wieder Phasen wo man zu wenig Zugriff aufs Spiel bekam. Entsprechend muss man nun wieder wie im letzten Jahr auf einen Ausrutscher der Konkurrenz in Form von Anadolu Radolfzell hoffen, die am letzten Spieltag im direkten Duell beim TSV Konstanz nicht gewinnen dürfen. Der SVD muss gegen den Absteiger aus Allensbach zu Hause auf jeden Fall gewinnen, bei einem Sieg des TSV muss man zudem noch auf die nur ein Tor bessere Differenz achten. Sollte es entsprechend nicht reichen müsste man als Fünftletzter auf gleich drei Relegationssieger aus den entsprechenden Staffeln hoffen, dass es nur vier Absteiger gibt.
Aber im Endeffekt heißt es kommende Woche einfach: Erst einmal die eigenen Hausaufgaben erledigen, dann schauen wozu es reicht.