Endlich der lang ersehnte erste Heimsieg – nach sechs Niederlagen in Folge und das Abrutschen auf den vorletzten Tabellenplatz gelang am vergangenen Wochenende der Befreiungsschlag mit dem 5:2 gegen Gobi. Doch an diesem Wochenende stand das Derby beim ebenfalls noch nicht so richtig durchgestarteten Mit-Aufstiegsfavoriten SV Denkingen an. Personell entspannte sich die Lage wieder und bis auf Grauel und König konnte man auf den kompletten Kader zurückgreifen. Nach dem Sieg gab es für das Trainerduo keinen Grund zu Wechseln im Vergleich zur Vorwoche: Bentele – Seubert A., Fischer, Caspari, Ludwig – Linsenboll, Seubert D., Schiller, Maag – Gaupp, Rilli. Auf der Bank zunächst Herbert, Köser, Bentele Jonas, Mutter Simon und Ersatzkeeper Mutter Erik.
Die ersten Minuten mussten sich beide Teams erst finden. Denkingen rotierte in Offensive mit bis zu vier Spielern und versuchte so den SVD zur Unordnung zu zwingen was zunächst auch zwei oder drei Mal gelang, ohne dass Bentele eingreifen musste. Seitz erlief einen zu kurzen Rückpass, doch wurde zu weit abgedrängt und schoss aus spitzem Winkel am Tor vorbei. Ebenso verpasste er per Kopf nur knapp eine scharfe Hereingabe aus kurzer Distanz. Auf der Gegenseite versuchte der Gast nach Balleroberungen das Spiel über die Außen schnell zu machen oder über Rilli mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen, doch hier blieben klare Torchancen bis auf einen Schuss von der Strafraumgrenze vom Spielertrainer ebenfalls aus. Verletzungsbedingt mussten beide Teams früh je einmal wechseln und mit zunehmender Spieldauer übernahmen mehr und mehr die Gastgeber das Kommando, ohne daraus Kapital zu schlagen. Wagner verfehlte vom Strafraumeck das lange Eck nur um wenige Zentimeter und Widmanns Schuss aus 10 Metern klatschte an den kurzen Pfosten. Ansonsten boten die Teams nur selten hochklassigen Fussball und es ging mit einem 0:0 in die Kabine.
Die zweite Hälfte wurde dann deutlich interessanter und auch eine etwas hitzigere Derbystimmung kam auf. Direkt nach Wiederanpfiff kombinierte sich Denkingen über rechts und flankte in die Mitte, wo Widmann godlrichtig stand und zur Führung traf. Dass der Ball zuvor mehr als deutlich im Aus war, übersah der Heim-Linienrichter leider. Nur wenige Minuten später hätte Seubert das 1:1 machen können doch Schwägler hielt mit einem starken Reflex die 0 für Schwarz-Gelb. Gerade als der SVD etwas mutiger wurde konterte sich Denkingen zum zweiten Treffer: eine schöne Kombination vollendete Scheike souverän zum 2:0 (61.). Der (schwarz-rote) SVD verlor danach völlig die Ordnung und hatte Glück, dass Denkingen gleich im Anschluss den dritten Treffer verpasste. Die beste Chance vereitelte Fischer, der einen Schuss aus 10 Metern artistisch von der Linie kratzte. Nach dieser Druckphase sammelte man sich wieder und wurde für den Aufwand belohnt. Rilli wurde von Herbert in leicht abseitsverdächtiger Position bedient, dieser tunnelte den Keeper und der Ball sprang vom Innenpfosten ins Tor (75.). Das war der Weckruf für eine heiße Schlussphase. In Minute 83 setzte sich Seubert über links durch und Schwägler konnte den Ball durch die Beine nur leicht abfälschen. Von dort trudelte der Ball klar über die Linie wo ihn der Keeper dann wieder herausfischte. Der Schiedsrichter entschied zum Entsetzen der Gäste auf „kein Tor“. Doch auch dieser Rückschlag konnte den SVD nicht zurückwerfen und man wurde in der Nachspielzeit belohnt. Maag setzte sich überragend auf links durch wo Bentele den scharfen Ball von der Grundlinie ins Netz drückte (91.). Direkt vom Anspiel weg versuchte es Scheike mit einem Schuss aus 40 Metern, der nur Zentimeter für das Tor der Gäste flog. Nach kurzer Behandlungspause des Goalies, landete der lange Ball bei Maag, der von Lienemann an der Strafraumkante abgeräumt wurde. Trotz wilder Proteste der Denkinger Hintermannschaft entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. Kapitän Fischer übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zum umjubelten Siegtreffer (93.). Kurz darauf war Schluss.
Mit einem Herzschlagfinale sicherte der SVD sich in einem rassigen Derby die späten drei Punkte, nach denen es lange nicht aussah. Gerade zwischen Minute 30 und 65 leistete man sich wieder zu viele Fehler, brachte spielerisch nur wenig auf die Kette und hatte Glück nicht noch das dritte Tor und damit die Vorentscheidung zu kassieren. Trotzdem muss man dem Team ein Kompliment aussprechen, kämpfte man doch bis zum Schluss und wurde im Gegensatz zu den letzten Wochen für seinen Einsatz belohnt. Nichts wert ist dieser Sieg jedoch wenn man nächste Woche gegen Schlusslicht Illmensee nicht nachlegt. Bitter bezahlt hat man zudem den Sieg mit drei Verletzungen, wo noch nicht abzusehen ist, ob es für nächste Woche reicht.